Prof. Dr. Frass im Interview über Homöopathie im Kreißsaal
Die Zeit kurz vor der Geburt ist für viele Frauen mit großer Aufregung, Vorfreude aber auch Ungewissheit verbunden. „Wann wird es endlich so weit sein?“ „Wie schmerzhaft wird die Geburt tatsächlich sein?“ „Dauert sie lange?“ Alles Fragen die berechtigt sind, denn den genauen Ablauf einer Geburt kann man zwar im Vorhinein besprechen aber im Moment selber, kommt dann doch alles anders als gedacht.
Wie unvorhersehbar die Geburt auch sein mag, vorbereiten kann man sich auf die Zeit vor, während und nach der Geburt auf jeden Fall. Dabei bietet gerade die Homöopathie eine Vielzahl an unterstützenden Mitteln für die Zeit rund um die Geburt an, wie uns der österreichische Internist und Homöopath Prof. Dr. Michael Frass in einem weiteren Interview berichtet hat.
Die Zeit vor der Geburt
Redaktion: Viele Frauen leiden in der Schwangerschaft unter Übelkeit. Wie kann einem die Homöopathie dabei helfen?
Prof. Dr. Frass: Übelkeit ist ein klassisches Symptom bei schwangeren Frauen. Dagegen hilft die gewöhnliche Brechnuss, die in der Homöopathie unter dem Namen „Strychnos Nux Vomica“ bekannt ist. Die Brechnuss kommt ursprünglich aus Südostasien und gehört zur Familie der Brechnussgewächse.
Die Samen der Brechnuss werden auch Krähenaugen genannt, sind sehr giftig und stehen zum Beispiel beim Nashornvogel auf dem Speiseplan.
Doch nicht nur beim Nashornvogel sind die giftigen Samen gern gesehen, auch in der Homöopathie werden die giftigen Samen als Wirkstoff gegen Übelkeit während der Schwangerschaft verwendet. Denn die Brechnusssamen enthalten unter anderem Nervengifte wie Strychnin oder Vomicin, die zwar eigentlich eine Lähmung des Zentralnervensystems bewirken, jedoch stark verdünnt und verschüttelt, also homöopathisch aufbereitet, auch bei Übelkeit helfen können.
Nicht nur bei Schwangeren ist das Mittel sehr geschätzt. Nux vomica hilft auch wenn man zum Beispiel den Abend beim Italiener verbracht hat und angefangen von Pizza, über Lasagne, bis hin zu Tiramisu, viel zu viel durcheinander gegessen und getrunken hat.
Redaktion: Welche Dosierung des Mittels Nux vomica empfehlen sie dabei?
Prof. Dr. Frass: Ich empfehle die Wasserauflösungsmethode von Nux vomica. Dabei zu Beginn etwa fünf Kugeln in 250ml Wasser auflösen, mit einem Kunststofflöffel umrühren (Metalllöffel sind da angeblich nicht so gut) und dann einen Schluck trinken. Wenn es keine besonderen Reaktionen gibt, kann man nach und nach damit beginnen, die Anzahl der Schlucke zu erhöhen und dann eventuell die Globuli wie üblich direkt auf die Zunge geben. Mit dieser Verdünnungsmethode kann man so Schwangerschaftsbeschwerden wie die morgendliche Übelkeit behandeln und vermindern.
Homöopathie gegen die Übelkeit
Redaktion: Welche homöopathischen Mittel helfen noch gegen die Übelkeit?
Prof. Dr. Frass: Alternativ helfen auch die weißen, reifen Früchte von der Schneebeere (Symphoricarpus racemosus) bei Übelkeit und Verdauungsprobleme. Manche Homöopathen sind der Meinung, dass gerade die ursprünglich aus Nordamerika stammende Schneebeere noch spezifischer bei Übelkeit während der Schwangerschaft eingesetzt werden kann. Die Beschwerden bessern sich in Rückenlage, während jede Bewegung verschlechtert; es besteht Abneigung gegen jede Nahrung.
Homöopathie im Kreißsaal
Redaktion: Und wie kann Homöopathie während der Geburt unterstützen?
Prof. Dr. Frass: Sind etwa die Wehen zu schwach, so kann den Frauen der Wirkstoff der Pflanze „Pulsatilla pratensis“, im deutschen Raum auch Küchenschelle genannt, helfen. Die Pulsatille ist eine sehr schöne und genügsame Pflanze mit einer violetten Glocke und zarten Stacheln, die zum Beispiel am Eichkogel in Mödling wächst. Vom Gemüt her ist die Pflanze weich aber zäh. Das zeigt sich etwa bei starkem Wind, in dem sie sich zwar biegt, dem sie aber tapfer stand hält. Genauso wie sich die Pflanze dem Wind hingibt, sollen sich die Frauen wenn möglich ihren Wehen hingeben. Damit ihnen das besser gelingt, kann der Wirkstoff der Pulsatilla in sie dabei gut unterstützen.
Redaktion: Gibt es auch etwas gegen die Nervosität?
Prof. Dr. Frass: Um mit der Nervosität kurz vor der Geburt besser umgehen zu können, kann ich das homöopathische Mittel „Gelsemium“, den wilden Jasmin empfehlen. Denn der wilde Jasmin hilft nicht nur bei Schülern, die Angst vor einer Prüfung haben sondern hat auch eine besondere Wirkung auf die Gebärmutter und das Gemüt der Frau. Um also die Aufregung vor der Geburt in Schach zu halten, empfehle ich Gelsemium in der Potenz LM6, 1x täglich, auch hier wieder wie bei allen Mitteln vor der Geburt zunächst mit der Wasserauflösungsmethode.
Homöopathie für die Zeit nach der Geburt
Redaktion: Gibt es auch ein homöopathisches Mittel zur Beruhigung nach der Geburt?
Prof. Dr. Frass: Natürlich. Ein gutes Mittel zur Beruhigung für die Zeit nach der Geburt ist wieder das homöopathische Mittel Nux vomica, welches am besten täglich und über einen längeren Zeitraum in der Potenz LM6 eingenommen wird.
Homöopathie im Kreißsaal
Spätestens nach diesem spannenden Experteninterview mit dem österreichischen Homöopathen Prof. Dr. Frass wird klar, dass die Homöopathie eine sehr wertvolle Unterstützung für die Zeit vor, während und nach der Geburt sein kann. Generell können homöopathische Mittel in vielen Lebenslagen ideale Unterstützer sein, wie etwa auch bei einem Sonnenstich, wie uns Prof. Dr. Frass bereits erklärt hat.
Homöopathieprodukte von Mag. Doskar
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