Candida Albicans gehört zur Gruppe der Hefepilze und kommt bei fast allen Menschen im Körper vor. Im Normalfall bereitet er keine Probleme und ist auch nicht bemerkenswert. Vermehrt er sich, äußert er sich durch unterschiedliche Symptome, abhängig von der Stelle, an der er auftritt. Am öftesten tritt Candida Albicans im Genitalbereich, Mund oder auf der Zunge auf. Eben an Stellen wo sich Schleimhäute befinden.
Helfen herkömmliche Behandlungen nicht den Pilz loszuwerden, kann das bei den Betroffenen Verzweiflung aufbringen. Wir haben Dr. Frass bei einem Interview gefragt, was die Homöopathie dazu sagt.
Redaktion: Es gibt verschiedene Arten von Hefepilzen sowie die Stellen an denen sie auftreten. Candida Albicans ist eine der bekanntesten. Wie entsteht diese Pilzinfektion?
Dr. Frass: Candida albicans kann auf natürliche Weise in den Körper gelangen. Die Relation Nutzen – Schaden ist unbekannt, Candida kann aber die Darmflora stark beeinträchtigen. Die Ursachen für das vermehrte Auftreten von Candida albicans können Stress, Antibiotika, Immunschwäche, Geschlechtsverkehr und auch hormonelle Veränderungen wie Schwangerschaft oder Eintritt in die Wechseljahre sein.
Redaktion: Welche homöopathischen Mittel gegen Hefepilzinfektionen (bzw. Candida albicans) gibt es bzw. sind empfehlenswert?
Dr. Frass: Auch hier sollte, wie immer bei einer homöopathischen Behandlung, eine genaue Anamnese durchgeführt werden. Unter anderem ist Acidum nitricum ein oftmals wirksames Mittel.
Redaktion: Gibt es ein allgemeines homöopathisches Mittel, das jedem helfen könnte die Symptome vorerst zu lindern?
Dr. Frass: Wie schon vorher genannt, könnte man Acidum nitricum als erstes Mittel versuchen. Dazu eine lokale Behandlung mit Olivenöl, einer armierten Knoblauchzehe und Joghurt.
Redaktion: Helfen sogenannte Anti-Pilz-Diäten wirklich und sind sie empfehlenswert bei jeder Art von Hefepilzen? Worauf sollte man dabei besonders achten?
Dr. Frass: Meines Wissens nach gibt es bis heute keine gesicherte Diät bei Pilzinfektionen. Es kann aber wohl nicht schaden, übermäßigen Zuckerkonsum zu reduzieren. Die Pilzerreger würde man so die Nahrungsgrundlage, also den Zucker, entziehen. Wissenschaftlich belegt ist das aber nicht.
Redaktion: Bei chronischen Pilzinfektionen, die immer wieder auftreten, empfehlen Sie ebenfalls eine homöopathische Therapie?
Dr. Frass: Bei allen chronischen Infektionen, gleichgültig ob bakteriell, viral oder durch Pilze bedingt, ist eine klassische homöopathische Behandlung zu empfehlen. Dies hat sich zuletzt bei der Behandlung von Kindern mit periodischem Fieber gezeigt (PFAPA).
Redaktion: Ist es sinnvoll homöopathische und nicht-homöopathische Mittel im Kampf gegen eine Pilzinfektion gleichzeitig einzunehmen?
Dr. Frass: Wenn die akute Situation es verlangt, ist eine Kombination sinnvoll. Ansonsten kommt es ja nur zu einer kurzzeitigen Unterdrückung der Pilze , ohne dass die erkrankte Person geheilt wäre.
Dr. Michael Frass empfiehlt, wie immer vor einer homöopathischen Behandlung, erstmal eine Anamnese durchzuführen. Nur so kann man eine passende individuelle Behandlung für eine Person finden. Jedoch nennt er als Mittel, das oftmals gegen Pilzinfektionen eigesetzt wird, Acidum nitricum. Das wirkt auf Schleimhäute, den Magen-Darm-Trakt, das Rektum und die Atemwege. Die optimale Potenz und Einnahme kann durch einen Homöopathen bestimmt werden.
Die Wirksamkeit von Anti-Pilz-Diäten ist nicht unbedingt belegt, schaden kann Sie für eine kurze Zeit jedoch auch nicht. Dabei gilt es auf Zucker (Haushaltszucker, Fruchtzucker, Kohlenhydrate in Form von Weizen) zu verzichten und Vollkornprodukte in Maßen zu genießen.